Reflexionsarmer Raum
Unser reflexionsarmer Raum ist ein spezieller akustischer Laborraum, dessen Wände so beschaffen sind, dass sie nahezu keinen Schall reflektieren. Der reflexionsarme Raum des Instituts wird auch Freifeld-Prüfraum genannt und entspricht der ÖNORM S 5035 (1978) und wurde 2006 von Karl Bernd Quiring geplant (Quiring 2007).
Die sichtbaren Dämpfungselemente sind keilförmig und aus porösem Material aufgebaut. Da das Absorptionsvermögen dieser Keilelmente aus wellentheoretischen Gründen zu tiefen Frequenzen hin abnimmt, wurde folgende Kombination von Absorptionsmaßnahmen verwendet:
- poröse Keilabsorber mit einer Grundfläche von 28 x 28 cm und 90 cm Länge haben eine Grenzfrequenz von ca. 100Hz
- Lochabsorber mit Hohlraumbedämpfung zur Absorptionsgipfelverbreiterung haben eine Resonanzfrequenz von 118 Hz
- drei Typen von Helmholtz-Resonatoren mit Resonanzfrequenzen von 31 Hz, 55 Hz und 90 Hz
Das Schallabsorptionsvermögen wird durch die vorgesehenen Loch- und Helmholtzabsorber derart erhöht, dass durch die bis ca. 31 Hz wirksamen Helmholtzresonatoren die Grenzfrequenz günstig nach unten verschoben wird.
Mit Hilfe eines im Prüfraum vorgesehenen Fahrschienensystems können akustische Untersuchungen auch an großen Instrumenten, wie einem Konzertflügel durchgeführt werden. In Zusammenhang mit dem reflexionsarmen Raum stehen eine Vielzahl an Mess- und Studiomikrofonen sowie digitalen Aufnahmegeräten mit bis zu 32 Kanälen zur Verfügung.